Samstag, 26. Dezember 2009

Avatar - Kurze Filmkritik (spoilerfrei)

Eigentlich hat die Story hat an und für sich nur wenig Überraschung anzubieten und die Figuren bleiben mitunter ziemlich blass. Trotzdem weiss einen der Film in seinen Bann zu ziehen, wie nur wenige "Blockbuster" der letzten Jahre.
Natürlich wäre da erstmal das erfrischende Setting, welches Fantasy und Sci-Fi so schön zusammenbringt. Die Gestaltung der Welt Pandora und deren Flora und Fauna ist schlicht phänomenal. Diese wird nur durch die berauschenden Animationen der Na'vi bzw. Na'vi-Formen der Menschen überboten, welche in Sachen Mimik eine Lebensechtheit und Ausdrucksstärke an den Tag legen, die man bei vergleichbarer Menschenähnlichkeit nur selten gesehen haben dürfte. Das Uncanny Valley wird meisterhaft umgangen, wie es vielleicht seit Gollum nicht mehr der Fall gewesen ist. Besonders Neytiri - meiner Meinung nach das eigentliche Herz des Films - hinterlässt auch von ihrer Figurenzeichnung her einen denkwürdigen Eindruck. Jake Sully gefällt eigentlich nur wirklich in seiner Na'vi-Form, was aber in erster Linie storybedingt bzw. funktional zur Message ist (Gefühle zeigen ja alle Menschen nur in blauer Haut).
Generell sieht man das immense Budget dem Film in jeder Einstellung und jeder Kamerafahrt deutlich an. Die Technik wird hier aber viel weniger zum Eigenzweck eingesetzt, als es bei Blockbustern so oft der Fall ist. Auf dreidimensionale Effekthascherei wird weitgehend verzichtet und die Action ordnet sich konsequent der wunderbar naturverbundenen Message unter, kommt aber alles andere als zu kurz. Zu was Altmeister Cameron in Sachen Spannung und Action fähig ist, dürfte jedem spätestens im letzten Drittel klar werden, wo diesbezüglich dermassen zugelegt wird, dass man minutenlang das Blinzeln "vergessen" kann. Das beste daran: das Geschehen bleibt die allermeiste Zeit glaubwürdig und nachvollziehbar und kommt ohne nervige augenscheinliche Unmöglichkeiten aus. Der Regisseur hat es ferner wieder einmal geschafft, mit seiner ebnenso rasanten wie vereinnahmenden Inszenierung trotz mittelmässiger (weil zu klassischer) Story und nebst einem bombastischen Spektakel einen Film auf die Beine zu stellen, der Charme, Herz und Seele hat.
Zwar ist die Message bzw. Weltanschauung kinderleicht direkt während der Rezeption zu verstehen, trotzdem bleibt der Zeigefinger angenehm im Hintergrund der Inszenierung eingewebt. Ich würde sagen es geht nicht in erster Linie darum zu zeigen, was alles so schlecht an der Menschheit ist, sondern was für eine märchenhaft mit dem Planeten ausbalancierte Lebensweise die Na'vi pflegen.

Fazit: Ein Film zum darin versinken. Trotz einiger Story- und Figurendefizite versetzt einen die ebenso rasante wie vereinnahmende Inszenierung, die berauschend lebensecht animierten Na'vi, die phänomenale Gestaltung der Welt Pandora und die angenehm unaufdringliche, wunderbar naturverbundene Message in einen tiefen Traum. Dafür gibts ne glatte sechs.

Montag, 2. November 2009

Best of Digital Art

Die letzten Wochen standen ganz im Zeichen der Theater-Endproben, welche natürlich nebst der Uni noch reinpassen mussten, und dann hab ich noch ne PS3 gekauft - daher die selbst für meine Verhältnisse lange Abstinenz.

Der zweite Teil meiner angekündigten drei Bilder-Posts ist eine ca. 140 Pics lange Serie von grafischen Werken, welche bis auf den deutlich sichtbaren individuellen Stil des jeweiligen Künstlers nicht viel gemeinsam haben. Die Galerie umfasst Gemälde, Illustrationen, Zeichnungen, Skizzen und sonstige Digital Art aus jensten Sparten und Mediengattungen (exklusive natürlich Concept Art von Videospielen, vgl. erster Bilder-Post).

Der genretechnische Schwerpunkt liegt aber im weitesten Sinne auf gezeichneten und gemalten Portraits und Storyboards im Fantasy- und Sci-Fi-Bereich. "Gezeichnet" und "gemalt" sollte hier jedoch nicht davon ablenken, dass heutzutage das allermeiste mit Computerunterstützung realisiert wird, deshalb das "Digital Art" im Titel (und weil mir nix besseres in den Sinn kommt, was die Bandbreite abdecken könnte).
Thematisch sticht - abgesehen vom eher freundlich augenzwinkernden Anfang - sicherlich das Martialistische hervor, das mich schon immer ungemein fasziniert hat. Oftmals sieht man also entweder nen Krieger/in (Portrait) oder nen handfesten Konflikt (Storyboard).
Die schlussendliche Reihenfolge der Bilder entstammt dem Versuch etwas nicht allzu monotones aber auch nicht allzu zusammenhangsloses hinzubekommen. Das längere Gemetzel nach dem ersten Drittel konnte ich mir dann aber doch nicht verkneifen. Zur Best-of-Digital-Art-Galerie gehts hier.

Und hier zu den erweiterten Galerien der Künstler, welche ich nochmals besonders huldigen möchte: Dan Milligan (erweiterte Galerie), Justin Sweet (erweiterte Galerie) und Jason Chan (erweiterte Galerie).

Sonntag, 23. August 2009

Militärischer Wiederholungskurs 2009 - Die Schlussbilanz

Wo ich doch einen ganzen Monat im Militär verbracht hab, kann ich auch gleich einen Beitrag dazu posten inklusive Gallerie mit etwa 50 Impressionen (Handy-Kamera).

  • Persönliche Diensttage bis jetzt: 215. Dieser WK: 26. Verbleibend: 45. Das heisst, wenn ich jeweils wieder eine Woche Kadervorkurs (KVK) vorschiebe, brauche ich höchstens noch zwei Wiederholungskurse (WKs) zu absolvieren.

  • Trotz Sparmassnahmen hinsichtlich Munition und Treibstoff, sind eine Hand voll intensiver Zugs- und Gruppengefechtsschiessen zustandegekommen. Dabei war leider meistens ich derjenige, der sich zusätzlich mit der Panzerfaust und deren Equipment (insgesamt etwa 14 kg) rumschlagen durfte, weil immer weniger Leute in diesem Handwerk ausgebildet werden. Einerseits war ich deshalb als zarter Student nach jeder Übung im unwegsamen Gebirgsgelände schlicht fix und fertig. So intensiv gings seit der Rekrutenschule nicht mehr zu. Anderseits war ich aber auch einer der wenigen, welche das im WK ohnehin seltene Vergnügen eines „scharfen“ Panzerfaust-Abschusses (Panzerfaust 3 UEB 60 mm; U-PAT) haben durfte. Nach hundert Metern Gefechtsverschiebung mit dem Ding über eine zerstampfte Kuhweide und dem atemtechnisch anspruchsvolleren mehrminütigen Feuern mit dem Sturmgewehr auf 200m (inkl. Gefechtsrollen) entfernte Ziele gibt einem die gewaltige Druckwelle des explosiven Starts dieses panzerbrechenden Sprengkörpers eigentlich noch den Rest. Insgesamt sind des weiteren eher wenige 700 Schuss GP90 aber dafür 4 Handgranaten
    (EU-HG 85) zusammengekommen.

  • Märsche haben in einem WK eigentlich nichts mehr zu suchen, aber unser Batallions-Kommandant besteht nunmal drauf. Dieses Mal gabs sogar zwei davon. In der Rekrutenschule wären wir diese vermutlich singend gejoggt, aber so mir nichts dir nichts ausem Berufs- bzw. Studentenleben heraus gehts nicht mehr so leichtfüssig.
  • 1. 10 km schneller Eintrittsmarsch (am ersten Tag!) mit grosser Packung und anschliessendem Biwak (diese Romantik!). Ein Glück, dass wir einen Ter Gernadier zu Gast in unserer Gruppe hatten, der freiwillig den ganzen Marsch über die Sanitätsbarre getragen hat. Des weiteren war gutes Wetter, was jedoch nicht verhindern konnte, dass wir schlussendlich trotzdem von unserm Schweiss klitschnass und mit sichtbaren Salzablagerungen auf den Kleidern die heimeligen Zelte zusammenschustern konnten, wie eine Gruppe richtig alter und kaputter Alumni-Pfadfinder.
    2. 16 km Gebirgsmarsch (ca. 27 Leistungskilometer) direkt anschliessend an ne zweitägige Bewachungsübung eines kleinen Flugplatzes - und anschliessend durfte leider nicht gleich schlafen gegangen werden, sondern man hatte noch das Vergnügen einer Runde Zugschule (das konnte man nicht mehr „laufen“ nennen) und das abschliessende Abenteuer der Fahnenabgabe in gleissender Hitze. Der Kompanieabend, der leider auch ohne Schlafgelegenheit angehängt wurde, interessierte dann eigentlich weniger. Pünklich zum ABV war der Kasernenplatz wie ausgestorben.

  • Schöne, 20 Fahrminuten von der nächsten Ortschaft entfernte Unterkunft mit Fenstern und einer Aussicht, die eigentlich nur aus Himmel und drei Bergspitzen bestand. Schon allein Fenster bedeuten einen Segen im Gegensatz zu den häufig anzutreffenden Zivilbunkern, wo Feuchtigkeit sich ebensowenig verflüchtigt wie Gestank.

  • Dummerweise lag die Kaserne auf der Regenseite des Berges, sodass es mindestens zweimal pro Tag kurz regnete und ein zugenebeltes Areal für Silent Hill-Stimmung sorgte. Das Wetter war ansonsten ziemlich gut. Ich wurde nur einmal während 6 Stunden aktiver Wache übelst verregnet.

  • Da ich nun schon ein paar WKs in dieser Kompanie gedient habe, fühle ich mich da auch ziemlich wohl. Daran konnte auch die komplette Neueinteilung der Züge nichts ändern. Neben den bekannten Gesichtern absolvierten erfreulicherweise auch drei Kameraden aus meiner RS-Zeit und ein Kumpel aus meiner Maturaklasse einen Gast-WK bei uns. Einer davon war sogar in meiner Gruppe.

  • Zwei der grössten Plus im Militäralltag: Exzellenter Hauptmann, Zugführer und Gruppenführer. Alle sehr umgänglich und kompetent. Unter solchen Leuten ist man positiv motiviert, hin und wieder auch etwas zu leisten. Das Kader will ich auf keinen Fall mehr wechseln.

  • Ganz anders siehts in anderen Bereichen aus. Neben dem völlig geistesabwesenden Feldweibel, der uns in der Hälfte des WKs verliess, trat bereits nach wenigen Tagen der Küchenchef ab. Das Problem war: man hatte für diese beiden offenbar kein Ersatz organisiert. Mit anderen Worten fiel vor allem die Verpflegung immer wieder – nett gesagt – ALARMIEREND aus. Einmal gabs zum Beispiel Spätzchen, mit denen man munter hätte ne Mauer errichten können und der einfach nach überhaupt nichts schmeckte. Hier hätte man die Salzablagerungen, welche sich beim Einstiegsmarsch (vgl. weiter unten) auf dem TAZ gesammelt hatten, eigentlich gut gebrauchen können... Was man dabei natülich nicht vergessen darf ist das vier Wochen anhaltende Dauergefurze, welches einem anderseits wieder die Nützlichkeit einer Gasmaske wieder nahe brachte.

  • Massiver Rückgang des Drogenkonsums meinerseits (man hatte durch die trockene Luft aufm Berg auch wenig Spielraum, sofern man nicht 4 Liter Wasser pro Tag gesoffen hat) und einschneidender Triebverzicht (2 Wochen ohne jegliche sexuelle Aktivitäten gehen nicht spurlos an einem vorbei, wovon meine Kameraden ein Lied singen können).

  • Gelöste Handy-Games: Mafia Wars: New York, Star Trek, Powerboat Challenge.
  • Ausführlich gespielt: Metal Gear Mobile, Castlevania Mobile, Galaxy on Fire 2.
    Gelesen
    : 13 Roboter-Kurzgeschichten von Isaac Asimov und 6 weitere aus dem Science-Fiction-Bereich. Zwei herausragende kleine Perlen: In fremder Gewalt (Command Performance) von Walter M. Miller und Der Stern (The Star) von Arthur C. Clarke.

  • 8 Disziplinarverfahren in der Kompanie, davon 5 am zweitletzten Tag... ich selbst auch dieses Mal ohne weggekommen.

  • 3 Wochen zum Zimmerchef verdammt, also zur Führung der Anwesenheitsliste und allgemeinen Bindeglied des Zimmers zum Kader. Man durfte nicht nur als letzter ins Bett gehen (und nicht unter Drogeneinfluss stehen), sondern durfte auch als erster aufstehen: es musste unmittelbar vor dem schlafen gehen der Zimmerbestand gemolden werden und unmittelbar nach Tagwache... als ob jemand über Nacht verschwinden würde.

  • Insgesamt hab ich bei diesem WK um die 24 Stunden aktiver Wachteinsatz (keine Ruhe- oder Reservezeit) an fünf Posten fristen müssen. Natürlich nichts im Vergleich zu Amba Centro (Botschaften-Bewachen), aber immerhin sind einmal innerhalb von 27 Stunden 12 Stunden an zwei Posten zusammengekommen.

  • Bei der Fahnenübernahme die beste und bei der Fahnenabgabe die schelchteste Militärmusik, die ich bislang erlebt habe. Erstere spielte flott noch die A-Team-Titelmelodie, aber dies so gekonnt, dass man beim besten Willen nicht ob dieser moralischen Fragwürdigkeit meckern konnte. Letztere "Altersheim-Band" schien gar die Nationalhymne das erste Mal zu spielen. Der unsägliche Dilettantismus war jedoch eine willkommene, weil wachhaltende Abwechslung zu diesem Zeitpunkt (Gebirgsmarsch...).


Fazit: Endlich mal wieder eine (bis auf das Essen!) sehr gesunde Zeit. Es war zwar für einen WK sehr anstrengend, aber wenigstens hat man was gemacht und sich nicht gelangweilt. Gut, mit den modernen Handys wird es immer schwieriger, sich wirklich zu langweilen. Jedenfalls wollte ich schon lange mal wieder in die Berge und jetzt kann ich guten Gewissens auch mal nen ganzen schönen Tag nur drinnen mit Videospielen verbringen.
Und auch wenn ich mir dieses Mal – wie jedes Mal – geschworen habe „Nie wieder!“, so kann man sicher sein, dass es mich nächstes Jahr wieder dort hin verschlägt.

Samstag, 22. August 2009

Quickie: Die ricardo-Party

Einer meiner Kumpels hatte ne geniale Idee für ne Party:
Man erwirbt per Online-Auktionshaus für jeweils einen Franken (ja das hat geklappt!) jenste Tische, Stühle, Geschirr und Besteck und veranstaltet anschliessend ne Party damit. Der Clou: zum Abschluss wird einfach ALLES mit Vorschlaghämmern und Äxten in einem einzigen Tohuwabohu auseinandergenommen.
Dumm nur, wenn man dies den nicht aus der Pupertät gekommenen Gästen zu früh sagt. Resultat: schon um halb zehn Uhr Besuch der Polizei, weil da bereits alles in seine Einzelteile zerlegt und damit vor dem Haus munter ein meterhohes Lagerfeuer entfacht worden war, welches die danebenliegende (aber wenig befahrene) Hauptstrasse zuqualmte. Dass das Mobiliar lackiert war, war vermutlich auch nicht so gescheit gewesen.
Die Ordnungshüter haben uns dann freundlicherweise mit 100 CHF Busse davonkommen lassen - keine Ahnung ob das daher rührte, dass es erst halb zehn war, wir nen Grenzwächter unter uns hatten oder weil wir noch gar nicht besoffen waren.
Diese 10 Franken pro Nase für einmal den Zerstörungstrieb ausleben haben sich definitiv gelohnt! Kann ich nur weiterempfehlen.

Samstag, 1. August 2009

Quickie: Futurama Reboot 2010 & Bender's Big Score

Bevor ich einen Monat lang nichts schreibe, da mich der 4-wöchige militärische Wiederholungskurs völlig verinnahmt, gibts nochmals nen Quickie.
Die super Nachricht des Tages - abgesehen davon, dass ich gestern zum dritten Mal Onkel geworden bin, meine kleine Schwester überraschenderweise für zwei Tage aus England zurückgekommen ist und ich nur noch eine Woche WK habe - ist, dass "Futurama", was mir immer besser gefallen hat als "Die Simpsons", nach dem völlig unverständlichen Aus 2003 endlich fortgesetzt wird!
Bereits die letzten Jahre kamen einige DVDs mit spielfilmlangen Episoden auf den Markt, wovon ich erst "Bender's Big Score" und "Ära des Tentakels" gesehen habe. Ersterer war für mich - der alle Episoden der Serie kennt - einfach genial. Er geht von Anfang bis Ende mit den apgefahrendsten Zeitreise-Ideen ab, lässt fast jede Figur wieder zum Einsatz kommen und vertieft einige der besten Episoden nochmals zusätzlich, dass es einfach eine helle Freude ist. Mit der klasse Story und den unzähligen Anspielungen, wovon man so einige fast nicht mitbekommt, weils Schlag auf Schlag geht, kann man sicherlich sagen, dass der Film inhaltlich extrem rasant ist. Natürlich sollte man mindestens die bekanntesten Episoden der Serie kennen, um wirklich im Film aufgehen zu können und das ganze nicht als zusammenhangslosen Wirrwarr wahrzunehmen. Aber rein storymässig dürfte auch der absolute Nicht-Kenner genügend bei der Stange gehalten werden.
Einziger Wehrmutstropfen bei der Sache ist die mangelhafte deutsche Synchronisation. Besonders die (als einzige) neu besetzte Stimme von Zapp Brannigan passt schlicht überhaupt nicht und macht einen üblen Job. Aber auch der bekannte Voice Cast (oder vermutlich eher der Synchronregisseur) patzt hin und wieder. Trotzdem gebe ich diesem Direct-to-DVD-Release die Höchstnote 6.
"Ära des Tentakels" gibt in jeder Hinsicht (ausser der Synchro) bereits deutlich ab. Die letzen beiden Filme werde ich mir auch noch ansehen, gehe aber nicht davon aus, dass die den brillianten "Bender's Big Score" toppen werden.

via

Sonntag, 28. Juni 2009

Best of Video Game Concept Art & Illustration

Nach etlichen lohnenswerten Revisionen kann ich den Beitrag nun (3. Juli) endlich veröffentlichen. Wie im vorhergehenden Post geschrieben, waren die letzten Wochen mit zwei übelst aufwendigen Prüfungen vollständig ausgebucht. Aus Angst, das ganze zu verzocken oder ähnlich, habe ich meine letzte freie Zeit fast ausschliesslich damit verbracht, mir im Internet buchstäblich Tausende von Concept Art, Illustrationen und sonstigen Artworks anzusehen. Da hat man nach zwei Stunden Dauergeklicke (inkl. Archivierung) dann auch mal wieder genug und widmet sich freiwillig erneut dem Lernen zu. Jedenfalls hat sich eine mehrere hundert Bilder umfassende Best-Of-Sammlung aus Science-Fiction und Fantasy zusammengefunden, welche ich hier in nochmals abgespeckter (oder wohl eher optimierter) Form in drei Posts vorstellen möchte. Dieser erste Beitrag widmet sich den Concept Art und Illustrationen aus dem Videospielbereich (vgl. Galerie-Link unter 4. Bild).

Spätestens mit Aufkommen der 6. Konsolengeneration (PS2, Xbox, Gamecube, Dreamcast) wurden die Pixel endlich so klein, dass sie dazu eingesetzt werden konnten, konkrete Details abzubilden. In grossen Sprüngen holte die Spielegrafik im Verlauf des neuen Jahrtausends das Vorstellungsvermögen der Zeichner ein. Der Beruf des Concept Artisten und Illustrators erfuhr durch den mit der Auflösung erhöhten visuellen Gestaltungsaufwand eine drastische Bedeutungssteigerung. Seine Arbeit ist nicht länger darauf beschränkt im Nachhinein Packungscover, Handbuchillustrationen und Poster anzufertigen, sondern er gibt während der gesamten Produktion mit unzähligen Skizzen die unterschiedlichsten konkreten Designs (einer Figur, "Requisite" oder Umgebung), Atmosphären (eines Schauplatzes) und Gefühle (einer Szene) direkt vor. Seine Arbeit ist dabei Inspirationsquelle und Leitfaden zugleich. Gerade heutzutage, wo aufwendige Videospiele in personeller wie materieller Hinsicht die produktionstechnischen Ausmasse von kleineren Hollywoodfilmen annehmen und sich die Videospielgrafik an die Fersen von computeranimierten Kinofilmen geheftet hat, kann man die Notwendigkeit und den Einfluss dieser visuellen Hilfsmittel wohl kaum mehr überschätzen.

Es gibt einiges, was dafür spricht, dass Concept Artisten und Illustratoren in nächster Zeit noch wesentlich bekannter werden. Wie die Filmwelt bis zu den 50er Jahren steckt die Videospielwelt immer noch in einer Art Studiosystem. Die Leistungen der einzelnen Videospiele werden nur in den seltensten Fällen einzelnen Persönlichkeiten zugeschrieben, sondern in erster Linie einem Entwicklungsstudio. In dieser studiogetriebenen, kollektivistischen Umgebung stechen meiner Meinung nach die Concept Artisten und Illustratoren durch zwei Eigenschaften besonders hervor, welche sie mit den Komponisten teilen und welche sie gegenüber anderen direkt an der Produktion beteiliten Berufen bevorteilen. Erstens sind ihre Arbeiten völlig eigenständig konsumierbar - können also neben dem Spiel für sich alleine bestehen und erreichen damit ein potentiell grösseres Publikum. Zweitens sind es einzelne Personen, welche grundlegenden und - aufgrund der Eigenständigkeit ihrer Arbeit - vor allem augenscheinlichen Einfluss auf das Endprodukt der Entwicklungsfirma haben. Man kann diesen durch einen simplen Vergleich der Concept Art mit der schlussendlichen Spielgrafik intuitiv und zuverlässig erfassen. Das was die Soundtracks mit anderen Worten für "privilegierte Souvenirs" für die auditive Ebene sind, sind die Concept Art und Illustrationen für die visuelle. Natürlich bleibt abzuwarten, wie sich das ganze tatsächlich entwickelt, aber ich würde den Künstlern noch grössere öffentliche Aufmerksamkeit zumindest wünschen.

Die Best of Video Game Concept Art & Illustration-Galerie umfasst circa 180 der eindrücklichsten Beispiele, welche die stilistische Vielfalt und das hohe künstlerische Niveau dieser gestalterischen Disziplin im Videospielbereich demonstrieren sollen. Ich habe mich bemüht, möglichst viele klassische Concept Art hier hereinzunehmen, doch es ist sehr schwierig im Nachhinein festzustellen, welche Bilder tatsächlich als Inspirationsquelle während der Produktion und welche (erst später) zu Promotionzwecken fertig gestellt wurden. Deshalb habe ich mich schliesslich dazu entschieden, auch Illustrationen und Promotionbilder einzubeziehen, solange sie nicht komplett vorgerendert sind. Die allermeisten Bilder sind mit dem Namen des Könstlers und/oder dem Namen des Spiels angeschrieben - leider sieht man das erst wenn man das Album heruntergeladen hat. Ich mag nicht noch bei allen noch manuell ne entsprechende Bildunterschrift einfügen. Bitte die Bilder mittels Vollbildfunktion (entweder über "Diaschau" oder "Vollbild" oben links und bei Bedarf F11) begutachten, weil sie mitunter mehrere Tausend Pixel Auflösung haben (vgl. z.B. 3. und 4. Bild)! Zunächst kommt übrigens Sci-Fi, dann Fantasy.

Die gewaltigsten Arbeiten bei gleichzeitiger Masse UND Klasse finde ich jene zu den Spielen "Turok (2008)" (Daryl Mandryk; vgl. erweiterte Turok-Galerie), "Guild Wars" (Jamie Jones, Daniel Dociu; vgl. erweiterte Guild Wars-Galerie) und "God of War" (Andy Park, Charlie Wen; vgl. erweiterte God of War-Galerie). Das sind keinster Weise grobe Skizzen mehr, sondern technisch gesehen finale Gemälde. Mit solchen visuellen Stützen sollte es gleich halb so schwer sein, etwas ansprechendes und stimmiges auf den Bildschirm zu zaubern.

Montag, 22. Juni 2009

Quickie: Keine Jugendfreigabe of Legend!

Zunächst mal sorry für die Funkstille, hab zwei grössenwahnsinnige Prüfungen gehabt, welche zu meinem Lebensinhalt werden mussten. In den nächsten Tagen gibts dafür wieder mal ne umfangreichere Sache (dieses mal jedoch hinsichtlich Bilderanzahl, nicht bezüglich Text).

Jedenfalls hat mich der D.S. (bzw. Lich King da "gegen die Welt, gegen das Leben") dazu überredet, vielleicht öfters mal was kleineres zu posten, was ich anfänglich eher vermeiden wollte. Die Maxime bei mir lautet eigentlich, dass ich nicht täglich (erm, wöchentlich o.ä.) und spontan poste, sondern mir viel Zeit für einzelne Themen nehme und versuche dazu umso mehr zu sagen. Aber vermutlich liegt der richtige Weg einmal mehr irgendwo in der Mitte und deshalb wirds hier ab und zu sogenannte Quickies geben.


Quickie: Gigantische Logos auf dem Cover sind schon bescheuert, keine Frage, aber wie kacke ist das denn, man sieht die titelgebende Faust (Fist) nicht!?! Ansonsten ist es einer der besten zehn Kampffilme, die ich bis jetzt gesehen habe (und sicherlich bereits für 16-jährige unbedenklich).