Dienstag, 25. März 2008

GHOST IN THE SHELL (J, 1995) - der Gedankengang

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Zugehöriger Video und Begleittext hier.
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Wie man vielleicht aufgrund des Titels dieses Blogs oder meines Profils bereits bemerkt hat, kann ich mich sehr für Ghost in the Shell und seine existenzielle Mensch/Maschinen-Thematik begeistern. Den Kino-Erstling interpretiere ich gerne als die Genesis einer neuartigen, eigenständigen künstlichen Lebensform als dem Menschen gleichgestellte Existenz (oder als Essay über die Bedeutungslosigkeit der menschlichen Existenz). Ghost in the Shell ist für mich ein Manifest, das die Mensch/Maschinen-Thematik auf wundervolle Art und Weise einfängt. Sowohl ein Meisterwerk der Hard-Science-Fiction (selten zuvor habe ich eine derart plausible Zukunftsvision gesehen) als auch des Cyberpunk allgemein.
Ich habe nun versucht, den zentralen Gedankengang des Filmes zusammenzufassen und zwar anhand von Filmzitaten. Selbstverständlich geht dies nur über radikale Banalisierung des Referenzwerkes, da die Oberbrains Shirow Masamune (Manga) und Mamoru Oshii (Anime) ihre Werke mit einer gigantischen Flut an zusätzlichen, nicht-verbalen Anspielungen versehen haben, welche hier aussen vor gelassen werden. Das folgende soll also lediglich als eine Gedankenstütze für die verbale Argumentationsstruktur des Filmes verstanden werden.


Ich greife auf die deutsche Neu-Synchronisierung zurück, weil ich erstens nicht des Japanischen mächtig bin und weil zweitens die amerikanische Version viel weiter vom Original entfernt ist, als die neue deutsche Übersetzung auf der Ultimate Edition (endlich hab ich mal ein richtiges Argument, um mir die deutsche Version anzusehen!). Stolpern wir los!


Vielleicht noch kurz zur Situation in GitS: In zwanzig Jahren werden die Menschen nicht nur ihren Körper mit Cyber-Upgrades (z.B. Muskelimplantate bis Ganzkörper-Prothesen, genannt Cyberkörper) versorgen, sondern auch ihre menschlichen Gehirne mit einem digitalen Cyberbrain erweitern. Informationen (auch persönliche Erinnerungen) werden auf einen Klick jederzeit abrufbar. Zusätzlich ist man permanent mit einem drahtlosen Netz verbunden und kann somit auf extern gespeicherte Informationen zugreifen. Eine neue Ära des Verbrechens beginnt. Hacker können die Firewall der Cyberbrains durchbrechen und in die Gehirne der Menschen eindringen, um ihre Erinnerung zu manipulieren. Der gefürchtetste Hacker, der Puppet Master, verwendet auf diese Weise seine Opfer als willenlose Marjonetten.


Major Kusanagi: Menschlicher Körper und Geist setzen sich aus unzähligen Teilen zusammen, die ihn zu eine unverwechselbaren Idividuum mit einer ihm eigenen Persönlichkeit machen. Meine Stimme und mein Gesicht unterscheiden mich von anderen, aber mein Verstand gehört mir. Das sind Erinnerungen von der Zeit, als ich klein war, eine Ahnung von Zukunft. Die riesigen Informationsmengen, die ich verarbeite und die Netzwerke, zu denen mein Cyberbrain Zugang hat, dadurch entsteht auf ganz wunderbare Weise mein Ich, das Bewusstsein meiner Persönlichkeit [der Ghost]. Und gleichzeitig ist mir klar, dass ich mich nur innerhalb gewisser Grenzen bewegen kann.

[...]

Major Kusanagi: Wenn man wie ich ein vollständiger Cyborg [Cyberkörper und Cyberbrain] ist, macht man sich Gedanken über seinen Ursprung. Vielleicht bin ich ja schon seit langem tot und meine jetztige Persönlichkeit ist nur künstlich. Eine aus Cyberbrain und Cyberkörper zusammengesetzte Scheinpersönlichkeit. Ich frage mich aber auch, ob es möglich ist, dass ich vielleicht gar nicht von Anfang an existiert habe. [...] Ich kenne keinen Menschen, der seine Gehirnzellen je gesehen hat. Letzendlich definiere ich mich doch nur über meine Umwelt. Ich glaube lediglich, dass ich existiere. [...] Was, wenn ein Cyberbrain selbst einen Ghost erschaffen kann? Er hätte dann seine eigene Seele. Die gesamte menschliche Existenz würde damit bedeutungslos werden.

[...]

[Sektion 9 steht vor einem demolierten Cyborg]

Batou: Natürlich ist in seinem Schädel nicht das kleinste Bisschen menschliches Gehirn aber etwas ist trotzdem seltsam ... wir haben entdeckt, dass in seinem Unterstütztungs-Cyberbrain so etwas wie ein Ghost existiert.

Techniker: Es gibt zwar Ähnlichkeiten zu den simulierten Ghostlines, die auftreten, wenn wir einen echten Ghost kopieren, aber wir können keine der typischen Datenschäden beobachten.

[...]

Chief Nakamura: Wir konnten eine Strategie entwickeln, mit der wir sein Programm in diesen eigens dafür gebauten Körper locken konnten.

Chief Aramaki: Und als der Puppet-Master sich dann in diesen Cyborg gehackt hatte, haben Sie seinen echten Körper einfach ermordet. [...]

[die Lichter um den Cyborg gehen aus]

Puppet Master: Es gibt keine Leiche. Ich habe nie einen Körper besessen. [...] Ich bin in diesen Körper eingedrungen, weil ich die Barriere [Firewall] von Sektion 6 nicht überwinden konnte. Ich bin aus freiem Willen hier. Als eine eigenständige Lebensform bitte ich um politisches Asyl. [...]

Chief Nakamura: So ein Unsinn, er ist zur Selbsterhaltung programmiert!

Puppet Master: So gesehen ist die menschliche DNS auch nicht mehr, als ein sich selbst am Leben erhaltendes Programm. Leben ist eine Art Knotenpunkt im Meer der Informationen. Eine Spezies braucht Gene, die seine Gedächtnissystem bilden. Und nur durch dieses Gedächtnis werden Menschen zu Individuen. Auch wenn das Gedächtnis nur eine Form von Illusion ist, definiert es die Menschheit. Als Computer [Cyberbrains] die Auslagerung von Erinnerung möglich machten, entstand ein neues Gedächtnissystem. Die Menschheit hat die Folgen der Computerisierung unterschätzt.

Chief Nakamura: Das ist absurd! Es gibt überhaupt keine Beweise, dass du eine eigenständige Lebensform bist!

Puppet Master: Beweist mir das Gegenteil. Nicht einmal die modernste Wissenschaft ist in der Lage, Leben überhaupt zu definieren. [...]

Chief Aramaki: Was ist das? Eine Art künstliche Intelligenz?

Puppet Master: Nein, ich bin keine KI. Mein Codename lautet: Projekt 2501. Ich bin eine eigenständige Lebensform, die im Meer der Informationen geboren wurde.

[...]

[Major Kusanagi taucht in den Ghost des Puppet Master ein]

Major Kusanagi: Mein Codename lautet: Projekt 2501. Für Industriespionage und KI-Manipulationen entwickelt. Ich habe bestimmte Ghosts mit speziellen Programmen infiltriert, um die Funktionen bestimmter Organisationen und Individuen zu optimieren. Bei meiner Reise durch die verschiedenen Netzwerke entwickelte ich ein eigenes Bewusstsein. Meine Programmierer hielten mich für einen Virus, und um mich zu isolieren, wurde ich vom Netz in einen Cyberkörper geladen.

[...] [der Puppet Master dringt in Major Kusanagi ein]

Puppet Master [im Kopf des Majors]: Endlich bin ich in dich eingedrungen, Kusanagi. [...] Lange bevor du von mir erfahren hast, war ich mir deiner bewusst. Durch die Spuren, die du im Netz hinterlassen hast, erfuhr ich auch von Sektion 9. [...] Ich möchte, dass du mir zuhörst und etwas verstehst. Und dann habe ich auch eine Bitte an dich, Kusanagi. Ich habe zwar gesagt, dass ich ein Lebewesen bin, weil ich Gefühle habe, aber momentan bin ich in dieser Form noch keineswegs vollkommen. Denn die grundlegenden Prozesse des Lebens, nämlich sich reproduzieren zu können und in gewisser Weise sterblich zu sein, sind in mein Programm nicht einbezogen worden.

Major Kusanagi: Aber du könntest dich kopieren.

Puppet Master: Kopien sind letztlich nicht mehr als ein Abbild. Sie können jederzeit durch nur einen einzigen eingeschleusten Virus zerstört werden. Ausserdem bieten Kopien weder Vielfalt, noch Individualität. Um weiter existieren zu können, entwickelt sich jede Lebensform durch Diversifikation. Dabei stellt sich ihr die Möglichkeit, sich zu opfern. Eine Zelle hat einen Stoffwechsel, reproduziert sich und altert. Wenn sie stirbt, wird ein riesiger Speicher an Informationen ausgelöscht und nur Gene bleiben zurück. Dieser immer wiederkehrende Zyklus sichert das Überleben ihrer Art.

Major Kusanagi: Aber wie wäre es dann möglich, diese Vielfalt und Individualität zu erreichen?

Puppet Master: Indem wir uns verschmelzen.

Major Kuasnagi: Verschmelzen?

Puppet Master: Vollkommene Assimilation. Jeder von uns würde einige Veränderungen erfahren, aber keiner von uns würde etwas verlieren. Nach der Assimilation dürften wir kein Bewusstsein mehr voneinander haben. [...]

Major Kuasnagi: Was ist mit mir? Ich kann keine Kinder bekommen. Was ist, wenn ich sterbe?

Puppet Master: Durch die Verschmelzung erneuert, wirst du unsere Nachkommen ins Netz einspeisen, so wie Menschen ihre Gene streuen. Alle Lebewesen müssen einmal sterben. Und ich habe meine Sterblichkeit gefunden [dadurch, dass er nun an einen Cyberkörper gebunden ist].

Major Kusanagi: Aber so profitierst du als einziger von diesem Geschäft.

Puppet Master: Wenn du mit meinem System und meinen Funktionen vertraut wärst, würdest du mich besser verstehen. [...]

Major Kusanagi: Eine Frage noch: Werde ich ich selbst bleiben?

Puppet Master: Dafür gibt es keine Garantie. Alles verändert sich unaufhörlich. Wer sich nicht verändert, begrenzt sich selbst.

Major Kusanagi: Eine allerletzte Frage: Warum ausgerechnet ich?

Puppet Master: Weil wir einander gleichen, ohne identisch zu sein. Als würde man plötzlich durch einen Spiegel treten und seinem Ebenbild begegnen. Hör mir zu. Ich bin an ein enormes Netzwerk angeschlossen, dessen Grösse du nicht einmal erahnen kannst. Für jemanden, der keinen Zugang dazu hat, ist es, als blicke er in die Sonne, in eine blendende Helligkeit. Es ist Zeit, ein Teil des ganzen zu werden und vollständig zu verschmelzen. Wir müssen jetzt unsere Grenzen sprengen und uns zu einer weitaus überlegeneren Struktur vereinen.

[...]

[Kusanagi und der Puppet Master sind miteinander verschmolzen]

Major Kusanagi: Als ich ein Kind war, waren meine Worte, meine Gedanken und meine Gefühle die eines Kindes. Jetzt bin ich erwachsen und habe alles kindliche von mir abgeworfen.

Heute bin ich definitiv nichts mehr von dem, was ich einmal gewesen bin. Weder die Frau, die Major Motoko Kusanagi genannt wurde, noch das Programm mit dem Namen Puppet Master.


Sonntag, 23. März 2008

Danse Macabre #2

Der Gecko-Zwischenfall bringt mich zu einer anderen grausigen Geschichte, welche sich vor drei Jahren in unserem Dorf ereignet hat.
Dazu sollte man wissen, dass es zwischen meinem Heimatdorf und der Stadt (unsere Standartroute um zu nem Laden oder weiterführender Infrastruktur zu gelangen), eine zirka fünfhundert Meter lange, offene Passage gibt. Das soll heissen, dass es da keine Häuser hat, sondern zu beiden Seiten der Strasse nur weite Felder.
Ein Bauer bearbetete mit einem an seinen Traktor angehängten Häcksler eines dieser Felder. Irgendetwas muss mit dem Gerät nicht gestimmt haben. Jedenfalls stieg er vom Taktor herab, ohne diesen anzuhalten, und sah sich das Gerät genauer an.
Der Bauer konnte den Mangel beheben und wollte wieder aufsteigen. Doch er stürzte, wurde vom Traktor überrollt, durch den Hexler gezogen und hinten wieder ausgeschieden, ohne dass der Traktor auch nur ins Stocken kam. Ein guter Freund des Bauern arbeitete einige hundert Meter davon entfernt an einer anderen Landwirtschaftsmaschine, als er den führerlosen Traktor die Strasse überqueren sah. Er schaltete das Fahrzeug aus und verfolgte die Spur bis zu seinem Freund zurück, der zu diesem Zeitpunkt noch bei „Bewusstsein“ war, jedoch verstarb, bevor der Krankenwagen eintraf.
Das eigentlich makabere an dieser Geschichte sollte sich erst einige Monate später zeigen. Die Familie des Verstorbenen versuchte den Acker zu bewirtschaften, doch in diesem Jahr wollte darauf einfach nichts wachsen – nur an der Stelle, wo der Bauer verblutet war, quoll ein fast zwei Meter hoher Busch von etwas aus dem Boden, das gar nicht gepflanzt wurde.
Der Boden fruchtete zwar ein Jahr später wieder, aber an dieser Stelle kommt bis heute dieses Zeug aus dem Boden.

Danse Macabre #1

Vor einem Jahr noch hatten wir drei Geckos. Einer ist an inneren Blutungen gestorben, was irgendwie mit der grossen Anzahl an Eiern zusammenhing, welche er gelegt hat (keine Angst, die waren sowieso nicht befruchtet).
Der zweite war seit ein paar Wochen in einem grausigen Zustand. An mehreren Stellen war die Haut so weit zurückgebildet, dass man das Fleisch sehen konnte. Die Sache mit dem Häuten klappte auch nicht mehr so richtig – ein sicheres Todeszeichen für ein Reptil. Trotz seiner offensichtlichen Schmerzen entschloss ich mich dazu, mit der Sterbehilfe zu warten, bis sein Ende kurz bevorstand - man kann ja nie wissen.
Da die Geckos stets um die fünfzig Heimchen (Grillen, ihre primäre Nahrungquelle) in ihrem Terrarium haben, kann man sie getrost ein paar Tage unbeachtet lassen. Das tat ich auch und nach vier Tagen schaute ich mal wieder nach den kleinen Tierchen.
Den Geruch des Todes vergisst man nie. Der Gecko befand sich in einem seiner Unterschlüpfe. Das makabere daran war, dass es so aussah, wie wenn er nicht seinen Verletzungen erlegen war. Er lag etwas erhöht, halb auf einem Stein und seine Haltung sah nicht bequem aus. Eher so wie wenn er sich mit letzter Kraft da raufgezwängt hätte, um ... vor etwas zu fliehen.
Der arme Gecko war buchstäblich ausgehölt worden. Es war nur noch die "Hülle" da - und so ziemlich jedes Heimchen des Terrariums. Dabei fressen die eigentlich gar kein Fleisch...
Um das ganze ins richtige Licht zu rücken, muss gesagt werden, dass die Heimchen in diesen Tagen nichts zu essen bekommen hatten, was kein Problem für die darstellen sollte. Aber ich bin ja kein Heimchen.
Die grausame Fakten sind: 1. Die Heimchen hatten nix zu Essen bekommen, also suchten sie sich halt selbst was. 2. Der Gecko kehrte zur Natur zurück, indem er in den Mägen seiner Nahrungsquelle landete.
Nicht ohne Zynismus möchte ich zu guter letzt sagen: Immerhin weiss ich jetzt, wieso die Viehlein in den letzten Tagen immer so zufrieden gezirpt haben...

Freitag, 21. März 2008

Wieso das CALL tatsächlich DUTY ist


Ich bin zwar sehr spät, aber will meine Gedanken dennoch für die Nachwelt erhalten. Es geht natürlich um den aktuellen Teil: Call of Duty 4. Für mich das Game des Jahres! Stalker und Bioshock waren zwar ebenfalls TOP-3-Titel, blieben aber vor allem spielerisch hinter den Erwartungen zurück, wobei ich das erstere dem letzteren noch bevorzuge (die Erläuterungen werde ich noch posten).
Diese inhaltsorientierte Bewertung basiert weitgehend auf einem "Kommentar", den ich bei gamequickie.de abgegeben habe. Es geht mir darum zu beschreiben, was diesen Shooter weit über den Grossteil der Ballerspiele hebt.

Nicht nur, dass die Missionen (oder wohl eher Szenen, da sich das ganze Game aufgrund seiner extremen Linearität wie ein brachialster Action-Streifen anfühlt) an sich unglaublich spektakulär und intensiv inszeniert sind, sondern gerade die Verbindung der einzelnen Levels, und die konsequent und kompromisslos krassen moralischen Kontraste (man wechselt ja immer wieder die Spielfigur), die daraus erwachsen, setzen meiner Meinung nach neue Massstäbe im Action-Genre. Immer wieder ereignen sich Momente, die man so rasch nicht wieder vergessen wird. Beispielsweise gibt man in einer Mission von einem Bomber aus (der Bildschirm/die Zielvorrichtung ist wie in den Nachrichten-Clips schwarz-weiss gehalten) just jener Figur Deckung, als welche man sich im vorhergehenden Level eben noch selbst durch Feindesgebiet gequält hat und legt nun mit der gigantischen Bewaffnung der fliegenden Festung (C-17) und aus sicherer Entfernung ganze Dörfer in Schutt und Asche, während die hoffnungslos unterlegenen Feinde unter den sarkastischen Kommentaren der Besatzungskollegen vom Bildschirm gebombt werden. Man hat eben noch die Hölle da unten erlebt und nun ist das ganze von hier oben nur noch ein perverses Spiel. Es sind diese Momente, die einen ganz starken Abgesang auf die Verharmlosung des Kriegs vermitteln und eine grandiose Selbstreflexivität bedeuten, ohne dass dies nervig moralisierend gesagt wird.
Durch die schlichtweg erdrückende Inszenierung des Kriegsgeschehens wird immer wieder jegliche Tötungslust im Keim erstickt, sodass sich eine einzigartige Atmosphäre auftut. Die Sogwirkung des Games besteht nicht in der Befriedigung der Ballerei an sich (wie bei vielen anderen Waffenpornos [die ich auch sehr mag!]), sondern in der Faszination über die perversen Situationen, in der man sich befindet. Es ist eben dieser "Respekt" gegenüber der Sache, der mich unglaublich beeindruckt hat. Das letzte Mal hat sowas Operation Flashpoint in diesem Ausmass erreicht.

Das einzige was man bemängeln könnte, ist die erwähnte extreme Linearität, aber das macht die Intensität und enorme Abwechslung (fast jedes Level hat "eigene" Waffen und man erlebt das Geschehen aus jensten Blickwinkeln) locker wett. Schon lange nicht mehr habe ich bei einem Spiel dermassen Mühe gehabt, meinen Mund wieder zuzukriegen - sowohl beim spielen, wie auch beim davon schwärmen! :)

Donnerstag, 20. März 2008

Danke, liebe Vorfahren

Habe heute ein Heft bei uns Zuhause entdeckt: "Thurgauer Gemeindenamen - Die Entstehung und Bedeutung der Namen der politsichen Gemeinden und der alten Ortsgemeinden im Kanton Thurgau" von der (Überraschung!) Thurgauer Kantonalbank. Natürlich musste gleich mal die Herkunft meines niedlichen Heimatdorfes nachgeguckt werden. "Horgenbach" bedeutet demnach sehr poetisch: "beim schmutzigen, verschlammten Bach"!
Hallo, wollt ihr mich verscheissern?! Wir sind das einzige Dorf, vermutlich in der ganzen Schweiz, das einen solch hässlichen Namen hat!!

Jackie Chan und das "Deutsch"

Im Zuge unserer Proseminarien zum modernen Hongkong-Kino und Samurai-Film hab ich mir ein paar Jackie Chan-Filme zugelegt und muss sagen, dass ich gerade bei "Police Story" 1 und 2 die deutsche Version bevorzuge. Mir ist bei wiederholter Visionierung im Original aufgefallen, dass Jackie nur in der deutschen Version während seiner Stunts und Fights diese bisweilen völlig abstrusen "Kommentare" und andere undefinierbare Geräusche von sich gibt, die ich schon immer so lustig fand. Dabei zieht er nicht nur seine Gegenspieler, sondern teilweise die ganze Situation ins Komische. Zusammen mit den martialistischen Bildern erzeugt die deutsche Tonspur eine vergleichslose Mischung aus schierer Verblüffung und slapstickhafter Komik.
Okay, ich muss zwar zugeben, dass ich den Film bis auf die Stunts/Fights (die Kampfsequenz auf dem Spielplatz ist trotz ihrer "Kürze" eine der unglaublichsten, die ich bis jetzt gesehen habe) und ein paar wenigen stärkeren Szenen (wie jene, wo Jackies Freundin ausrastet und ihn verlässt oder jene, wo die fiesen Gangster den Liebesbrief vorlesen) für wenig gelungen halte. Vermutlich hatte ich gerade deshalb soviel Freude an der deutschen Synchronfassung.
Damit ihr euch selber ein Bild machen könnt, gibts unten den Vergleich einiger Ausschnitte. Es kommt zuerst jeweils die chinesische Originalversion, dann die deutsche Variante. Im zweiten Clip gibts den obengenannten Spielplatz-Fight auf Deutsch zu sehen. Man beachte doch bitte auch die total coole Musik während dieser Sequenz!