Freitag, 23. Mai 2008

Doppelgänger?

Nein, ich bin noch nicht tot, aber die Prüfungszeit ist da (Yiipiiiieh!!) ... und davor musste zur Erholung mal ne dauerbesiffte Zigeuner-Woche her.
Hab heute beim Durchstöbern der Videothek ein paar sehr bis recht vertraute Covers erblickt und sofort Vergleichsbilder erstellt. Klar, es sind nicht alle Verwandschaften gravierend, aber interessant allemal. Hab leider kein Paar bis jetzt gesehen, sodass ich nichts über inhaltliche Gemeinsamkeiten sagen kann. Das könnte eigentlich dafür sprechen, dass es einfach Direct2DVD-Releases sind, welche versuchen vom Erfolg des "Vorgängers" zu profitieren. Auf den einen oder anderen Film trifft das bestimmt zu.






Montag, 5. Mai 2008

Video & Begleittext: Ghost in the Shell - Der Gedankengang

Bei diesem Post handelt es sich um die vollständige Neubearbeitung des „Gedankengang-Posts“, den ich von ein paar Wochen veröffentlich habe. Aus dem darin enthaltenen Zitate-Text, der den zentralen Gedankengang von Ghost in the Shell zusammenzufassen versucht, habe ich ein Video geschnitten (hochauflösende Version zum Download hier und zur direkten Visionierung in einer schlechten Qualität eingebettetes Video anklicken). Dabei greife ich auf die originalen Audio-Files zurück und schneide passend dazu eine dynamische, teilweise sehr metaphorische Folge von Standbildern aus dem Film. Ziel ist nicht nur, damit den Dialog zu illustrieren, sondern auch zu vertiefen und die Komplexität des Films etwas besser fassbar zu machen.
Ich verwende die deutsche Neu-Synchronisierung, weil ich erstens nicht des Japanischen mächtig bin und weil zweitens die amerikanische Version viel weiter vom Original entfernt ist, als die neue deutsche Übersetzung auf der Ultimate Edition.
Der nachfolgende Text ist als Begleittext zu verstehen. Ich erläutere den Gedankengang und erkläre (teilweise mit Verlinkung zu wichtigen Fotos) die Auswahl der Bilder. Ich muss jedoch zugeben, dass ich zwar alle Filme und Staffeln des Ghost in the Shell-Universums gesehen (und geliebt!!), mich aber nur ausführlich mit dem ersten Kinofilm beschäftigt habe. Leider hab ich auch keinen Manga gelesen, worin die technischen Entwicklungen und ihre Konsequenzen viel ausführlicher erklärt werden, als im Film. Von dem her kann es sein, dass ich bei meinen Ausführungen Details oder gar mehr falsch darstelle. Ich bitte in diesem Fall unverzüglich um Rückmeldung! Ich bin generell sehr an anderen Gedanken und Meinungen zu diesem Film und meinem Video interessiert. Auch Anmerkungen zum Schnitt würden mich freuen, da ich das Video ohne jegliche Zweitmeinung fabriziert habe und mir durchaus noch einige unschöne Stellen aufgefallen sind. Aber ich wollte die Veröffentlichung nicht noch lange hinziehen. Lieber überarbeite ich das ganze später nochmals mit nem „frischen“ Kopf und neuen Impulsen.
Na dann ab die Post!





Begleittext:

Major Kusanagi ist fast 100 % künstlich. Durch ihre Arbeit bei Sektion 9 ist sie dazu gezwungen, auf einen experimentellen Cyberkörper und ein experimentelles Cyberbrain der Regierung zurück zu greifen. Das einzige, was ihr privates Eigentum ist, sind eine Hand voll menschlicher Gehirnzellen, die ihren Ghost (die menschliche Seele und damit auch ihren Verstand) ausmachen. Damit diese Gehirnzellen aber zu einer vollständigen Person werden, sind sie, nebst einem materiellen Körper, auf die drahtlosen globalen Netzwerke und deren Informationen angewiesen, zu welchen sie über das Cyberbrain Zugang erlangen. Und gerade das Bewusstsein dieser gigantischen Informationsmenge macht Kusanagi klar, dass sie eingeschränkt ist. Sie kann lediglich einen Ausschnitt des Bildes des Lebens erhaschen. In Ghost in the Shell ist die Stadt als manifestes Netz eine Metapher für das Leben, weshalb ich auch eine entsprechende Aufnahme zu ihren Worten über Einschränkung gewählt habe.
Major Kusanagi ist seit dem Fall des Puppet Masters in einer Identitätskrise. Weniger weil sie sich winzig und unbedeutend vorkommt, sondern weil ein Grossteil ihrer Person, ihre gesamte äussere Erscheinung erstens künstlich (nur ein puppenhaftes Abbild des Menschen) und zweitens fremdes Eigentum ist. Was macht einen Menschen schlussendlich aus? Und vor allem: Wer oder was ist sie selbst?
Wie bereits angemerkt, ist in der Zeit von Ghost in the Shell der menschliche Ghost (der Mensch) über die menschlichen Gehirnzellen und der darin wohnenden Seele definiert. Somit gilt Kusanagi aufgrund ihres einzigen noch übrig gebliebenen Eigentums, ihrer menschlichen Gehirnzellen, als Mensch. Aber niemand hat bist jetzt seine Gehirnzellen gesehen, Kusanagi ebenso, wie kann man dann überhaupt behaupten, dass man existiert? Überhaupt ist das menschliche Selbstbewusstsein generell auf seine eigene Umwelt (auf Kultur und die Meinung von Mitmenschen) angewiesen. Ohne die Umwelt wäre es mangels Objektivität unmöglich, sich selbst zu definieren. Obwohl die Meinungen von aussenstehenden Personen stammen (und somit tendentiell objektiver sind), sind sie dennoch von einer subjektiven Wahrnehmung abhängig, die zudem eine grundsätzlich andere Auffassung von Ästhetik haben kann, als die zu definierende Person selbst. Die Erkenntnis, dass man eigentlich nur glaubt, dass man ist, was man ist (dass man existiert), ist unausweichlich. Als der am weitesten entwickelte Cyborg, ein einsamer Prototyp, isoliert zwischen Mensch und Maschine, trifft dieser Sachverhalt den Major besonders hart.
Was ist aber, wenn es ein Cyberbrain, die höchste Entwicklung des Menschen, es in Zusammenhang mit den globalen Netzen fertig bringen würde, mit seinen elektronischen Sensoren einen vom menschlichen nicht zu unterscheidenden künstlichen Ghost zu erschaffen? Würde damit nicht das ganze Konzept des Menschen, seine Privilegien gegenüber anderen Rassen, bedeutungslos werden? Würden Cyborgs mit ihren menschlichen Vorbildern dann nicht vollkommen gleichgestellt sein?
Kurze Zeit später erhält Sektion 9 einen angefahrenen Cyborg. Das Codemuster dessen vollständig künstlichen Gehirns (reinen Cyberbrains), weist frappierende Ähnlichkeiten mit dem Ghost eines Menschen auf, jedoch ohne die Datenverluste einer Ghost-Kopie. Der Cyberkörper aktiviert sich unvermittelt selbst und bittet aufgrund seiner Eigenständigkeit als Lebensform um politisches Asyl. Denn es war nicht ein Programm (keine von menschenhand vorgegebenen Software-Routinen), stellvertredend für die Instinkte eines Tieres, das ihn hierher gebracht hat, sondern sein eigener Wille. Das Argument gegen die Anerkennung des Lebens des Puppet Masters, nämlich die Programmierung auf puren Selbsterhaltungstrieb ist ebenfalls obsolet, weil die menschliche DNS genauso primär die eigene Beständigkeit verfolgt. Ebenso wie man das Leben als einen Knotenpunkt im Meer der Informationen (die Summe aller menschlichen Gefühle und Erinnerungen) beschreiben kann, ist die DNS als Gedächtnissystem der Knotenpunkt des Informationsmeeres einer einzelnen Rasse (eine ganze Spezies reduziert auf das Wesentliche). Man kann in diesem Sinne sagen, dass sich der Mensch als Subjekt, als Individuum ausschliesslich über seine persönlichen Erinnerungen definiert. Doch selbst das Gedächtnis ist trügerisch. Erinnerungen vermischen sich mit Vorstellungen und Wunsch-Träumen, Zeitbezüge werden verzerrt. Darüber hinaus sind sie nicht nur lediglich ein Ausschnitt der Wirklichkeit, sondern eine zutiefst subjektive Interpretation dieser (noch subjektiver als die Meinung von Aussenstehenden) und somit auch bloss eine Art von Illusion. Trotz allem entsteht die individuelle Persönlichkeit eines Menschen, seine Emotionen und Gefühle zu einem wesentlichen Teil aus seinen Erinnerungen. Was unterscheidet also den Menschen von einer Wesenheit, die aus dem globalen Archiv ausgelagerter Erinnerung, aus digitalisierter Menschlichkeit entsprungen ist? Illustriert wird diese Frage durch den Übergang der im Meer der Informationen befindlichen und als Mensch anerkannten Figur von Kusanagi in die tierhafte (und deshalb mit Leben assoziierte), aber vollkommene künstliche Entität unter dem Baum des Lebens, stellvertretend für den Puppet Master.
Der Puppet Master kommt nicht nur zum Schluss, dass die Menschheit die Folgen der Computerisierung, genauer gesagt der schlussendlichen Auslagerung von persönlicher Erinnerung, schlichweg unterschätzt hat, sondern auch, dass ihm nicht bewiesen werden kann, dass er kein eigenständiges Lebewesen ist und dass ihm somit das lebensrettende politische Asyl nicht verwehrt werden kann. Ohnehin kann niemand ohne Zweifel und adäquat sagen, was Leben überhaupt ist. Der Puppet Master führt weiter aus, dass es nicht mehr angebracht ist, ihn in irgend einer Weise als Künstliche Intelligenz zu beschreiben. Um dies zu untermauern, stellt er sich mit seinem Namen vor, der Bezeichnung, welche ihm von seinen „Erschaffern“ gegeben wurde: Projekt 2501.
Als Major Kusanagi in den Ghost des Puppet Masters eintauchen will, um herauszufinden, was es wirklich mit ihm auf sich hat, dringt dieser selbst in sie ein. Er offenbart ihr, dass er schon lange von ihrer Existenz weiss, länger als sie von seiner. Dies wird versinnbildlicht durch Kusanagis unendlich fragenden Ausdruck und den plötzlich direkten Blick in die Kamera eines der gehackten Regierungsmitglieder, der deutlich macht, dass der Puppet Master Sektion 9 (und somit Major Kusanagi) einen Schritt voraus ist. Im Meer der Informationen hat der Puppet Master nicht nur ein eigenes Bewusstsein entwickelt, sondern von den persönlichen, subjektiven Erinnerungen der Menschen und der dramatischen Ironie seines objektiven Blickwinkels auf die Konflikte ihrer subjektiven Standpunkte, auch die Fähigkeit zu Gefühlen entwickelt. So kommt es, dass in ihm der Drang entsteht (das was er zuvor als sein Wille bezeichnet hat), Major Kusanagi zu finden. Denn er weiss, dass er trotz seines Bewusstseins und seiner Gefühle noch kein vollwertiges Lebewesen ist, weil er sich nicht reproduzieren kann. Reproduktion wird dabei nicht durch die identische Kopie vollzogen (wie es bei Computersystemen der Fall ist), da diese einfache Vervielfältigung, das Schaffen einer Klon-Spezies auf identischen Teilen beruht, was die fatale Schwäche birgt, dass ein einziger Virus die ganze Rasse ausrotten kann. Anstatt diese Worte nun mit Bildern beispielsweise der Protokoll Droiden im Hauptquartier von Sektion 9 zu illustrieren, habe ich versucht, auf die elementare Problematik zu verweisen, dass das menschliche Bewusstsein und damit der Mensch an sich durch die symbiotische Verbindung von menschlichen Gehirnzellen und künstlichen, genormten Teilen, also durch das Cyberbrain, genauso anfällig auf Viren geworden ist, wie ein reines Computersystem (wie vollständige Cyborgs). Schliesslich, wie vorher beschrieben wurde, basiert die Persönlichkeit zu einem wesentlichen Teil auf ausgelagerter Erinnerung. In diesem Sinne macht es weniger einen Unterschied, ob man nun die vollständig künstlichen Protokoll-Droiden oder ghost-gehackte Menschen mit Cyberbrain-Upgrades sieht (im Video: die Sekretärin des Aussenministers und den Müllmann). Das Cyberbrain ist sozusagen die Schnittstelle zwischen realer Welt und Computernetzwerken. Oder die einfach zugängliche, weil ständig mit einem drahtlosen, auf digitaler Technologie beruhenden Netzwerk verbundene Manifestation der Seele (symbolisiert im Video durch die Schnittstelle im Nacken von Kusanagi). Auch wenn die darin gespeicherten Informationen, ob persönliche Erinnerungen oder sachliche Daten, eigentlich bloss eine digitale Kopie der subjektiven Wahrnehmung des Menschen, lediglich ein Abbild des menschlichen Gehirns (Ghosts) und damit des Menschen selbst sind.
Die wahre Reproduktion, die Sicherung des Überlebens, basiert auf Variation. Die Assimilation, also die verlustfreie Vermischung von zueinander kompatiblen Gedächtnissystemen (z.B. DNS). Dies findet jedoch im Falle der beiden Entitäten Kusanagi und Puppet Master ohne Geschlechtsverkehr statt (der Major ist ohnehin nicht mit Genitalien ausgestattet), sondern über die Verschmelzung ihrer beiden Ghosts.
Für die Erneuerung von Major Kusanagi habe ich ein Bild aus der Endphase der Entstehung ihres Cyberkörpers genommen. Sie hat bereits verschiedene Körper gehabt und so ist auch dieser nur eine weitere Erscheinungsform für Kusanagi, eine Hülle. Das Element Wasser steht den ganzen Film hindurch für die Eindrücke des Lebens, jeder Tropfen spiegelt eine Erinnerung, ein Gefühl, einen Eindruck. Kusanagi ist von spudelndem Wasser umhüllt, was in diesem Zusammenhang als das neu hinzugekommene Bewusstsein durch die Assimilation zu verstehen ist. Kusanagi ist wiedergeboren, gewachsen.
Durch die Computertechnologie kann sie sich im Netz verbreiten, sowohl über das Cyberbrain in globalen, drahtlosen, digitalen Netzwerke, als auch über den Cyberkörper in manifesten Netzen, wie den Städten. Das Netz steht aber ebenfalls für das Leben selbst, den komplexen Bewusstseinsstrom.
Analog zum Menschen wird das Resultat der Assimilation, die Nachfahren von Kusanagi und dem Puppet Master ins Netz gestreut, wobei der Mensch in dieser Hinsicht auf die Manifestation beschränkt ist, symbolisiert durch eine Kinderschar, die in die Stadt einzieht.
Um auch für sich selbst, und nicht nur für die Politik, endgültig als Lebensform zu erscheinen, fehlte dem Puppet Master bisher die Sterblichkeit. Diese hat er aber damit erreicht, dass er sich in einen Körper gelanden hat und nun an diesen gebunden ist.
Kusanagi zögert, sie hat Angst davor, ihren menschlichen Ghost für immer zu verlieren. Meiner Meinung nach wird im Film der eigentliche Knotenpunkt im Meer der Informationen, der menschliche Ghost als unendlich tiefgründige Seele im schwarzen Haarschopf von Major Kusanagi versinnbildlicht. In mehreren Szenen vereinnahmt dieser sekundenlang das Bild, während die Kamera langsam an ihren Hinterkopf heran fährt, bevor sich Kusanagi mit einem fragenden Gesichtsausdruck unvermittelt zum Zuschauer dreht. Als erwarte sie, von hinten überrascht zu werden. Als fühle sie einen Atemzug in ihrem Nacken, dort, wo der Cyberanschluss liegt.
Über der Stadt fliegen ständig fast ebenso dunkle Flugmaschinen. Vor allem in den meditativen „Kultur-Sequenzen“ schieben sie sich auffällig durch das Bild. Wenn man die besonders vogel-ähnliche Form und Funktion dieser Maschinen und die flügelbehaftete Erscheinung während der Verschmelzung von Kusanagi mit Projekt 2501 bedenkt, habe ich das Gefühl, dass das vogelhafte für Veränderung und Ungewissheit steht. Die Zukunft steht nicht fest und die Bedrohung schwebt als dunkler Fleck vor der gleissenden Helligkeit, vor dem, was wir nicht einmal erahnen können (vgl. weiter unten). Deshalb löst sich der Haarschopf (der Ghost) von Major Kusanagi in die Silhouette der Flugmaschine (der Ungewissheit) auf.
Der Puppet Master führt aus, dass die Zukunft zu erreichen, zu Leben, immer Entwicklung, Veränderung bedeutet. Sich dem zu verschliessen heisst Beschränkung, Stillstand und somit früher oder später Tod. Ich habe versucht, mit dem ersten Bild zu diesem Gedanken auf die ständige Veränderung in der Kultur, in dem, worin der menschliche Geist sachlich wird, anhand eines im Umbau befindlichen Bauwerks zu verweisen. Im zweiten sieht man bereits den krassen Kontrast zwischen den Slums als Symbol für aufkommenden Stillstand, und den zentralen futuristischen Hochhäusern als Symbol für Entwicklung. Davor steht die höchste Stufe der Technologie, Major Kusanagi. Schliesslich kommt mit den ausrangierten Entwicklungen und anderen Abfällen der Tod.
In Kusanagis Kopf verdichtet sich alles zu einer letzten, brennenden Frage: Warum hat der Puppet Master ausgerechnet sie ausgesucht? Dieser sagt, dass sie beide sich gleichen und wiederholt die Worte, welche er Kusanagi und Batou auf der Szene im Boot (meiner Meinung nach die Schlüsseszene im Film) bereits gesendet hat: Es ist, als ob man durch ein Spiegelbild tritt und seinem Ebenbild begegnet. Der Drang, der ihn auf der Suche nach Kusanagi leitete, ist also mehr gewesen, als die Suche nach einer Möglichkeit, sein Gedächtnissystem (seine Gene) zu verbreiten. Der Puppet Master empfindet Kusanagi als seine Seelenverwandte. Vielleicht ist es sogar Liebe.
Doch der Puppet Master kann Kusanagi mit Worten nicht begreiflich machen, was sie erwartet. Es ist, wie wenn man in eine gleissende Helligkeit sieht. Im Video wird dazu das Bild des ghostgehackten Attentäters gezeigt, der ahnungslos in den grellen Himmel blickt. Ironischerweise hat er sogar eine Sonnenbrille auf.
Die Assimilation beginnt. Unübersehbar kommt das Vogel-Motiv als Sinnbild für Veränderung zum Einsatz, ob als einfache Vogelfedern oder geflügelte Erscheinung. Ein Aspekt, den ich auf jeden Fall im Video haben wollte, ist die Beziehung zwischen Batou und Major Kusanagi. Das Auftauchen des Puppet Masters und schliesslich die Verschmelzung mit diesem, führt zur Verzweigung des Lebensweges von Batou und Kusanagi. Deshalb sieht man nach der Verschmelzung Bilder des Zusammenbruchs der Kommunikation zwischen beiden. Später, als Kusanagi schliesslich das Rätsel der geheimnisvollen Worte, welche ihr der Puppet Master damals auf dem Boot gesagt hat, löst, wird Batou endgültig in den Hintergrund gerückt. Kusanagi hat einerseits die Menschheit, die Kindheit, hinter sich gelassen. Anderseits steckt sie erst in den Kinderschuhen ihrer neuen Existenz. Kusanagi ist nun vollkommen frei. Sie hat einen neuen, einen eigenen Körper und keine Verpflichtungen für Sektion 9 mehr. Ihr steht das Netz, egal in welcher Hinsicht gemeint, ob nun drahtloses Netz, Stadt oder Leben, völlig offen. Sie weiss nun wer sie ist und freut sich auf die bevorstehende Zeit voller neuer Entdeckungen, Erfahrungen und Empfindungen.

Klar, Ghost in the Shell geht als Hard-Science-Fiction von einer ganzen Reihe Spekulationen aus, welche noch reine Zukunftsmusik sind. Doch vorausgesetzt, dass wir es eines Tages fertig bringen, selbst unsere persönlichen Eindrücke verlustfrei zu speichern, wenn KI andere Dimensionen kennt, als die heutigen, wenn wir unser Bewusstsein ständig direkt mit Computertechnologie und einem genügend grossen drahtlosen Netz verbinden, halte ich es für eine absolut mögliche Entwicklung, dass sich daraus eine neue Wesenheit erheben könnte, welche die Bezeichnung KI übersteigt.
Alles führt zu einer Ansicht, nämlich der, dass wir dem Endprodukt der Verschmelzung von Major Kusagani und dem Puppet Master das eigenständige Leben, die Legitimation nicht mehr absprechen können. Die neue Lebensform ist dem Menschen überlegen, doch versucht nicht, diesen auszulöschen, sondern ist ihm gegenüber vermutlich gerade aufgrund seiner Überlegenheit gleichgültig eingestellt. Das einzige, was der Puppet Master überhaupt wollte (oder zumindest getan hat), ist seine Gene weiterzugeben.
Wenn man bedenkt, dass sowohl die Existenz von Kusanagi, als auch jene des Puppet Masters auf dem menschlichen Ghost basiert, stellt sich die Frage, inwiefern das Resultat ihrer Verschmelzung mit dem Menschen verwandt ist. Vielleicht ist diese neue Lebensform die nächste Stufe der Evolution des Menschen.

Sonntag, 4. Mai 2008

Standbildsammlung zu Ghost in the Shell

Für das Gedankengang-Video (das in kürze verfügbar sein wird!!) habe ich hunderte Bildschirmfotos gemacht, viel zu viele!! Deshalb hab ich nun die besten (um die 130; chronologisch geordnet) auf meinem Picasa-Account zum Download bereit gestellt. Um sich die Bilder anzusehen, ist natürlich keine Software-Installation nötig, für deren Download jedoch schon. Immerhin kann ich picasa uneingeschränkt empfehlen.