Sonntag, 23. März 2008

Danse Macabre #1

Vor einem Jahr noch hatten wir drei Geckos. Einer ist an inneren Blutungen gestorben, was irgendwie mit der grossen Anzahl an Eiern zusammenhing, welche er gelegt hat (keine Angst, die waren sowieso nicht befruchtet).
Der zweite war seit ein paar Wochen in einem grausigen Zustand. An mehreren Stellen war die Haut so weit zurückgebildet, dass man das Fleisch sehen konnte. Die Sache mit dem Häuten klappte auch nicht mehr so richtig – ein sicheres Todeszeichen für ein Reptil. Trotz seiner offensichtlichen Schmerzen entschloss ich mich dazu, mit der Sterbehilfe zu warten, bis sein Ende kurz bevorstand - man kann ja nie wissen.
Da die Geckos stets um die fünfzig Heimchen (Grillen, ihre primäre Nahrungquelle) in ihrem Terrarium haben, kann man sie getrost ein paar Tage unbeachtet lassen. Das tat ich auch und nach vier Tagen schaute ich mal wieder nach den kleinen Tierchen.
Den Geruch des Todes vergisst man nie. Der Gecko befand sich in einem seiner Unterschlüpfe. Das makabere daran war, dass es so aussah, wie wenn er nicht seinen Verletzungen erlegen war. Er lag etwas erhöht, halb auf einem Stein und seine Haltung sah nicht bequem aus. Eher so wie wenn er sich mit letzter Kraft da raufgezwängt hätte, um ... vor etwas zu fliehen.
Der arme Gecko war buchstäblich ausgehölt worden. Es war nur noch die "Hülle" da - und so ziemlich jedes Heimchen des Terrariums. Dabei fressen die eigentlich gar kein Fleisch...
Um das ganze ins richtige Licht zu rücken, muss gesagt werden, dass die Heimchen in diesen Tagen nichts zu essen bekommen hatten, was kein Problem für die darstellen sollte. Aber ich bin ja kein Heimchen.
Die grausame Fakten sind: 1. Die Heimchen hatten nix zu Essen bekommen, also suchten sie sich halt selbst was. 2. Der Gecko kehrte zur Natur zurück, indem er in den Mägen seiner Nahrungsquelle landete.
Nicht ohne Zynismus möchte ich zu guter letzt sagen: Immerhin weiss ich jetzt, wieso die Viehlein in den letzten Tagen immer so zufrieden gezirpt haben...

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